Ausstellungen 2012

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Aktuelle Kunst in Hamm und in der Region Westfalen

 

Gustav-Lübcke-Museum Hamm vom 02.12. -  03.02.2013

 

IN BEWEGUNG

 

Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial

23.08. -  05.10.2012

 



 

IN BEWEGUNG

 

Kunstmuseum Ahlen vom 26.06. -  12.08.2012

 

Ausstellung Kunstmuseum Ahlen

 

 

IN BEWEGUNG

 

Freiraum Galerie vom 27.11. -  04.03.2012

 

 

 

PRESSEARTIKEL von JÜRGEN KISTERS im Kölner Stadt-Anzeiger

 

Sülz - Nachdem sich die Fotografie Anfang der 1990er-Jahre als künstlerisches Medium endgültig durchsetzte, gab es seitdem in keinem anderen Medium einen derart explosionsartigen Ausstoß an Werken. Dabei sollen oft genug allein große Formate, kräftige Farbkontraste und ein brillanter Druckabzug die künstlerische Qualität ausmachen, während der Motivkern der Fotografie auf ein simples dokumentarisches Abbild beschränkt ist. Das lässt die Fotografie seit einiger Zeit nicht selten beliebig erscheinen, weil trotz wechselnder Motive zu viele nahezu gleiche Bilder auf einen einströmen. Umso interessanter ist daher der fotografische Ansatze von Jutta Engelage, ausgestellt in der Freiraum Galerie. Gegenüber dem allgemeinen Trend zum großen Format wählt die in Münster lebende Fotografin zunächst einmal das fotografische Kleinformat. Und entgegen der Tendenz zum spektakulären Einzelfoto oder der seriellen Motivgruppe nimmt die gelernte Buchhändlerin (Jahrgang 1960) äußerst unscheinbare Motive in den Blick. Motive wie Beine in der Bewegung oder Schattenwürfe am Boden, die sich beinahe wie von selbst zurücknehmen, wenn man nicht konzentriert hinsieht. Und weil Engelage will, dass die Betrachter ihrer Fotos genau hinsehen, präsentiert sie stets fotografische Sequenzen, in der viele kleine Einzelbilder auf einen Zusammenhang verweisen, der mehr ist als die bloße Addition der Fototeile. Als Konzept orientiert sich das ein wenig am Verfahren der traditionellen Kontaktabzüge in der analogen Fotografie, bei der auf einem Bogen Papier erst einmal alle Fotos von einem Negativfilm im Gesamtüberblick abgezogen wurden. Was ganz funktional dazu diente, aus einer Menge an Fotos eine Wahl zu treffen, schaffte zugleich einen motivisch-thematischen Bezugszusammenhang, die Notwenigkeit zum detailgenauen Hinsehen und die Möglichkeit zum Vergleich kleinster Unterschiede. 

Die Themen in Engelages fotografischen Sequenzen sind so breit gefächert wie der Alltag. Denn die seit zehn Jahren freischaffend tätige Fotografin entnimmt ihre Motive mitten aus der „Gewöhnlichkeit“ des Alltags. So fixiert sie einen bestimmten Punkt im Straßengeschehen und fotografiert diesen immer gleichen Ausschnitt in seinen im Laufe von Zeit und Bewegung wechselnden Erscheinungen. Zum Beispiel halten Dutzende Fotos die Beine und Füße der in einer Bahnhofshalle Vorübereilenden fest, zusammengestellt in einem Bildtableau. In einem anderen Fall ist eine Rolltreppe der Ort, an dem das Auftauchen verschiedener Personen und wechselnde Konstellationen von Personen fotografisch aufgenommen wurden. Die Fotos zeigen im Vergleich  die unterschiedlichen Erscheinungen von Menschen im Alltag. Sie zeigen Festlegungen und Freiheiten in einer gleichen (räumlich festgelegten) Struktur. Und sie zeigen immer wieder auch kleine Geschichten, wie immer unweigerlich Geschichten vermutet werden, wenn mehrere Menschen zusammen in einem Bild auftauchen. Neben der analytischen Dimension der Fotografie spielt Engelage gleichfalls die poetische Kraft der Fotografie aus. Vor allem in ihren fotografischen Schattenbildern, aufgenommen aus ungewohnten Perspektiven. Manchmal weiß man nicht, was der echte und der Schattenkörper ist. Besonders faszinierend im Motiv von Körper-Schatten-Wasser-Spiegelungen.  Oft scheinen die schwarzen Silhouetten sogar im Raum zu schweben. Speziell an diesen Fotos wird deutlich, dass Engelage mit ihren Fotos nicht nur in aller Regel nicht beachtete alltägliche Phänomene erforschen will. Sie ist zugleich eine fotografische „Fängerin“ der augenblicklichen Schönheiten, die sich aus der grundsätzlichen Bewegtheit und Flüchtigkeit des Lebens ergeben. Und genau in diesem Punkt macht sie deutlich, dass die Intimität der traditionell eher kleinformatigen Fotografie in der Erlebnisqualität den aufgeblasenen zeitgeistigen fotografisch-künstlerischen Großformaten bei weitem überlegen ist.

 

Freiraum-Galerie, Gottesweg 116a

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